Das hier ist nicht Lernen mit Hinsitzen

Das hier ist nicht Lernen mit Hinsitzen

Kressbronn – 230 Tüftler nehmen an der Projektwoche «Technik begeistert» der Nonnenbachschule teil. «Technik begeistert» – dieses Motto leben derzeit die rund 230 Nonnenbachschüler während ihrer Projektwoche.

überall wird gebaut, gepinselt und getüftelt – auf den Gängen, im Klassenzimmer und im Keller. Heute werden die Ergebnisse präsentiert – bei einem Tag der offenen Tür, der um 15 Uhr von der Tanz AG eröffnet und vom Elternbeirat bewirtet wird. Nicht nur die Schüler, auch Rektor Wolfram Schellhaase und die Lehrer sind mit Begeisterung dabei.

«Für mich ist das ein Traum, ich habe früher ja Technik studiert», freut sich der Rektor mit Blick darauf, dass «Technik» in den Bildungsplan der Grundschulen aufgenommen worden ist. «Technik zieht mit dem neuen Bildungsplan endlich auch in die Grundschule ein und diese Projektwoche ist zum einen unser Startschuss hierzu, zum anderen aber auch unser Weg, die Kinder für Technik zu begeistern», ergänzt er. Zusammen mit rund 15 kleinen Tüftlern ist er diese Woche damit beschäftigt, den Bodensee-Airport nachzubauen – mit Landebahn, Tower, Beleuchtung und dem Zeppelin- Hangar. «Und natürlich darf ein Gepäckband und die Personenkontrolle nicht fehlen», berichtet Franz aus der «Flughafengruppe».

Weil die Schüler immer weniger die Region kennen, wurde das Thema «Technik» in die Heimat eingebettet – Spieleland, der Pfänder mit seiner Seilbahn, die Kressbronner Bucht, der Hof Milz: Alles bauen die Kinder liebevoll verziert und möglichst original auf. Dazu gibt es Baukästen, die vom Schweizer Verein «Lets play together» zur Verfügung gestellt wurden. «Das ist eine Mischung aus Lego und Playmobil, aber ein bisschen anders», lässt Franz wissen. Und wie sind die Kunstwerke zustande gekommen? «Wir haben Fotos vom Flughafen aufgehängt, nach denen wir gebaut haben», schildert Fabian das Vorgehen der vergangenen Tage. Doch auch in kleinen Heftchen aus den Baukästen konnten die Kinder einige Anregungen übernehmen.

Etwa 15 verschiedene Gruppen gibt es mit jeweils rund 15 Schülern – auch die Integrationskinder sind natürlich mit dabei. «Die Gruppen sind jahrgangsgemischt – von der ersten bis zur vierten Klasse. Dabei ist es schön zu beobachten, wie die Erstklässler am Tisch die Viertklässler beobachten, wie die das machen», berichtet Wolfram Schellhaase. Elmar Blöchlinger aus der Schweiz ist Vorsitzender des Vereins «Lets play together», der sich die Zusammenarbeit der Schulen über den See hinaus auf die Fahnen geschrieben hat. «Aber nicht nur der Austausch der Schulen in Deutschland, der Schweiz und Österreich, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Schule, Wirtschaft und Eltern stehen bei uns im Vordergrund – alles unter dem Dach der Technik», schildert Elmar Blöchlinger. Diese Zusammenarbeit soll auch nach der Projektwoche bestehen bleiben, ebenso wie die Baukästen zur Freude der kleinen Bastler in der Schule bleiben.

«Damit kann man aus der Fantasie Dinge bauen, die nicht vorgegeben sind», erklärt Fabian. Und auch Linus ist begeistert: «Das hier ist nicht Lernen mit Hinsitzen, sondern man lernt in der Projektwoche eher beim Spielen. Das ist das Tolle daran.» «Und dass wir keine Hausaufgaben aufhaben», ergänzt Franz mit einem breiten Grinsen den vielleicht wichtigsten Aspekt.

Tex & Bild: Britta Baier

Von | 2018-01-25T20:16:38+00:00 12. Juli 2016|Aktuelles|